allochthon – Klaus Haas
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Klaus Haas, Künstler, Rückertstrasse 3, 90419 Nürnberg, Tel: +49 172 1060438, Mail: klaushaas (æt) allochthon . eu

zum Begriff:

allochthon
allochthon (Deutsch)

(aus dem Griechischen: „allos“ (fremd) und „chthon“ (Erde); bedeutet daher etwa „fremd-erdig“, ortsfremd, ausländisch, zugewandert).

Der Begriff allochthon (gelegentlich auch „allochton“) hat in den verschiedenen Wissenschaften eine unterschiedliche Bedeutung:

* Biologie, Ökologie: Allochthone Arten sind gebietsfremde Arten, die nach 1492 direkt verbreitet (bewusst) indirekt (unbeabsichtigt) eingeschleppt wurden oder die sich erst durch die Kulturtätigkeit des Menschen neue Habitate erschlossen haben (allochthone Lebewesen: Neobiota; allochthone Tierarten Neozoen oder allochthone Pflanzenarten Neophyten).

* Geologie: Vom Bildungsort entfernte, durch Transportvorgänge in fremde Umgebung verbrachte geologische Objekte verschiedener Größenordnungen: Im kleineren Maßstab können dies Gesteinsbruchstücke, Gerölle und Gletschergeschiebe (Findlinge) sein, im größeren Maßstab auch Kohlevorkommen, vor allem aber tektonische Decken. Noch größere ortsfremde Einheiten sind die durch plattentektonischen Transport bewegten Terrane. Im Gegensatz dazu stehen autochtone Bildungen.

* Sozialwissenschaften: Da die Begriffe „Einwanderer“ und „Ausländer“ teilweise nicht treffend sind für Menschen fremder Herkunft oder Abstammung, bzw. diese Begriffe manchmal als diskriminierend empfunden werden, wird auch im Deutschen gelegentlich das Wort „allochthon“ verwendet. Dies ist wahrscheinlich eine Übernahme aus dem Niederländischen, wo jemand dann als „allochton“ bezeichnet wird, wenn er selbst oder mindest einer seiner Eltern im Ausland geboren wurde.

* Kunst: Den Begriff allochthon gibt es als solches in Bezugnahme zur Kunst nicht. Aber ich finde es ganz treffend, diesen Begriff dafür ebenfalls etwas freier interpretiert anzuwenden. Kunst kann auch direkt verbreitet (bewusst) indirekt (unbeabsichtigt) eingeschleppt werden und sich durch die Kulturtätigkeit des Menschen neue „Habitate“ erschließen.

Auch ist es bei der Kunst so, dass sie meistens vom „Bildungsort“ (Entstehungsort) entfernt, durch Transportvorgänge in fremde Umgebungen transportiert wird. Da die Begriffe „Einwanderer“ und „Ausländer“ teilweise nicht treffend sind für Menschen fremder Herkunft oder Abstammung, bzw. diese Begriffe manchmal als diskriminierend empfunden werden, so werden auch Künstler häufig durch ihre Kunst als „Eindringling“ oder „Störenfried“ usw. empfunden und dadurch auch diskriminierend bezeichnet.

allochthon (Deutsch)
Adjektiv
Positiv Komparativ Superlativ
allochthon

Silbentrennung: al·loch·thon

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